Baugenehmigungen sinken in Deutschland – Ursachen und Auswirkungen

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Baugenehmigungen sinken in Deutschland – Ursachen und Auswirkungen

Inhaltsverzeichnis

Seit einigen Monaten müssen Investoren und Bauunternehmen einen starken Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland hinnehmen. Laut Statistischem Bundesamt sank die Zahl der Genehmigungen im ersten Halbjahr 2023 um knapp ein Viertel, und auch im Juli 2023 setzte sich der Rückgang fort. In diesem Beitrag erfahren Sie, was hinter diesem Trend steckt und welche möglichen Auswirkungen er haben wird.

Weitere Details:

Das Statistische Bundesamt gibt an, dass die Genehmigungszahlen für den Neu- oder Umbau von Wohnungen im Juli 2023 bei 21.000 lagen, was 31,5 Prozent weniger war als im Vorjahr. Betrachtet man die ersten sieben Monate des Jahres, sank die Gesamtzahl der Baugenehmigungen um 27,8 Prozent auf 156.200 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr. Hohe Baupreise und gestiegene Zinsen spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Die Immobilien – und Bauverbände gehen davon aus, dass die Bundesregierung ihr Ziel für 2023, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, nicht erreichen wird. Der starke Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen in verschiedenen Kategorien unterstreicht dieses Fazit. Laut dem Bundesamt wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger Einfamilien-, Zweifamilien- sowie Mehrfamilienhäuser genehmigt (minus 36,5 Prozent, minus 53,2 Prozent und minus 27,5 Prozent).

Ein Grund für den Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen sind die hohen Kosten. Vor allem die Preise für Baumaterialien sind in den letzten Monaten stark gestiegen, und auch die Löhne für Fachkräfte sind aufgrund des anhaltenden Arbeitskräftemangels in der Branche gestiegen. All das erhöht die Baukosten und führt dazu, dass viele Bauunternehmer und Investoren sich gegen neue Projekte entscheiden.

Ein weiterer zentraler Faktor ist die Erhöhung der Zinsen. Das Niedrigzinsumfeld der letzten Jahre trug dazu bei, dass Investoren günstige Kredite aufnehmen und so ihre Projekte finanzieren konnten. Mit der Erhöhung der Zinsen wird die Finanzierung von Bauvorhaben hingegen teurer. Das schreckt viele Investoren ab, was sich in einem Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen widerspiegelt.

Zusammenfassung:

Der starke Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland hat schwerwiegende Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Es führt zu einem Rückgang der gebauten Flächen und einer Verschlechterung des Wohnraumangebots und trägt somit zur weiteren Zuspitzung der Wohnungsnot in vielen Städten bei. Obwohl eine Lösung für die aktuellen Probleme nicht in Sicht ist, gibt es Hoffnung, dass sich der Wohnungsbau in Zukunft wieder erholen wird, wenn sich die Baukosten und Zinsen wieder normalisieren.

Quelle: PRESSEMITTEILUNG: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/09/PD23_369_3111.html

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